Parodontologie

Die Parodontologie beschäftigt sich mit dem sog. Zahnhalteapparat. Dazu gehören alle Strukturen, die den Zahn in dem Knochenfach verankern, ihn umgeben und stabilisieren sowie der Knochen selbst.

 

Gingivitis
Gingivitiden (Zahnfleischentzündungen) begleiten uns Menschen fast das ganze Leben lang. Die Ursachen sind kulturell, gesellschaftlich, sozial und teilweise genetisch bedingt. Defizite bei der Mundhygiene verstärken das Krankheitsbild. Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit der Erkrankung.

 

Akute Gingivitis
Meist beginnen Zahnfleischentzündungen bei den Papillen (Zahnfleisch zwischen den Zähnen). Zunächst kann eine schmerzlose Rötung und ein Anschwellen der marginalen Gingiva auftreten (Gingiva =Zahnfleischsaum um den Zahn herum). Auffällig ist meist der Verlust der sog. Stippelung (der Orangenhauteffekt; ist ein Zeichen von gesundem Zahnfleisch). Durch die Schwellung entstehen unhygienische Pseudotaschen; begleitet von gleichzeitigem Austritt von Gewebeflüssigkeit (Exsudat) nehmen bald weitere Entzündungsprozesse automatisch ihren Lauf.

 

Chronische Gingivitis
Die chronische Gingivitis kann der akuten folgen. Auffällig ist häufig die Tendenz zur massiven Gewebevergrößerung (Gewebehyperplasie). Dadurch liegt das Zahnfleisch nicht mehr straff an den Zähnen. Es bildet sich ein Zahnfleischwulst, der zu vermehrter Anlagerung von Keimen und Plaque führt. Daraus resultierende Schmerzen und heftige Blutungen erschweren das Zähneputzen und verunsichern den Patienten. Durch Aufklärung über die Zusammenhänge und über die Entstehung der entzündlichen Prozesse und mit Hilfe von professionellen Zahnreinigung sowie intensiver häuslicher Mundpflege kann die Entzündung nach 10 bis 30 Tagen abklingen.

 

Parodontitis
Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des gesamten Zahnhalteapparates (Parodontium). Unbehandelt führt sie letztendlich zum massiven Knochenabbau und in Folge dessen zur Lockerung der Zähne bis hin zum multiplen Verlust der betreffenden Zähne. Die eigentliche Therapie von Parodontitis ist erst nach einer Phase der Vorbehandlung sinnvoll, sonst ist der Langzeiterfolg gar nicht möglich. Eine intensive Nachsorge und disziplinierte häusliche Mundhygiene können helfen, das Ergebnis der Parodontosebehandlung zu halten und zukünftige entzündliche Prozesse des Zahnhalteapparates zu vermeiden sowie ein weiteres Fortschreiten des Knochenabbaus zu stoppen.

Die Parodontitistherapie

Die Parodontitistherapie findet in drei Etappen statt:

  • Initialtherapie (Anfangstherapie)
  • Entfernung von tief liegendem Zahnstein und Wurzelglättung unter lokalen Betäubung
  • regelmäßige Nachsorge und Prophylaxe

 

Initialtherapie

In unserer Anfangstherapie geht es darum, durch möglichst schonendes Entfernen von Plaque, Speiseresten und Zahnstein die Grundlage zu schaffen, damit Sie Ihre häusliche Mundhygiene intensivieren können. Wer Schmerzen empfindet, wenn er mit der Zahnbürste sein Zahnfleisch berührt, hat es recht schwer, seine Zähne richtig zu putzen und tendiert eher dazu, die Pflege der Zähne zu vernachlässigen. Zum Teil extreme Zahnfleischblutungen bei geringsten Berührungen verunsichern die Patienten zusätzlich. Ziel unserer Gingivitis-Therapie ist es, die Schwellung und das Bluten der Gingiva (Zahnfleisch) durch gezielte Mundhygiene zu beseitigen.

Nach dem Entfernen sämtlicher Reize (Beläge, Plaque, kariöse Stellen/Löcher und überstehende Füllungen oder Kronen) und nach einer professionellen Zahnreinigung, unterweisen wir Sie gezielt, Ihre Mundhygiene den erschwerten Bedingungen anzupassen und sie effektiv zu verbessern. Enorm wichtig ist neben der Zahnbürste die Reinigung der Zahnzwischenräume mit der Interdental-Bürste (in verschiedenen Größen vorhanden, je nach Bedarf). Die richtige Anwendung wird mit dem Patienten eingeübt.

 

Parodontosebehandlung

Der Vorbehandlung schließt sich die eigentliche Behandlung an, in der unter Lokal-Betäubung der tief liegende Zahnstein (Konkremente) entfernt und die Wurzeloberfläche geglättet wird. Die Reinigung der Taschen führen wir unter lokaler Betäubung und sehr schonend für das Gewebe durch, nämlich mit Hilfe von Ultraschall und Handinstrumenten. Die Heilungsphase dauert etwa sechs bis acht Wochen. Anschließend führen wir eine Kontrollmessung der Taschentiefen durch.

In den meisten Fällen (85 Prozent) endet hier die Parodonditisbehandlung mit dem „Verschluss“ der Zahnfleischtaschen. Bei einer kleinen Gruppe der behandelten Parodontien ist eine chirurgische Nachbehandlung erforderlich. Dabei reduzieren wir die Resttaschen und sorgen unter Umständen für den Knochenaufbau, entweder mit eigenem Knochen oder mit Knochenersatzmaterialien.

Etwa jeder Zwanzigste der betroffenen Patienten spricht auf die oben beschriebenen Maßnahmen nicht an. Dann liegt meist eine schwere bakterielle Infektion vor.

Um die individuellen Bakterienstämme nachzuweisen, führen wir einen speziellen Bakterientest durch. Oft ist daraufhin die Einnahme von Antibiotika notwendig.

Der Antibiotika-Einsatz lässt sich durch photothermische Behandlung mit Emundo vermeiden.
In etwa zwei Prozent aller Parodontitis-Fälle können auch wir trotz guter Nachsorge einen Rückfall nicht verhindern, da es sich um ein multifaktorielles Problem handelt (Rauchen, nicht eingestellte Diabetes, Stress und Vererbung etc.).

 

Nachsorge und Vorbeugende Maßnahmen

Wichtig ist, dass die in der Vorbehandlungsphase erlernte Zahnputztechnik weiterhin – auch nach Abschluss der Behandlung beibehalten wird. Niemand ist jedoch im Stande, Belagsrückbildung gänzlich zu vermeiden. Deswegen empfehlen wir, die professionelle Zahnreinigung, mindestens ein- bis zweimal im Jahr und individuell sogar alle acht bis zwölf Wochen.

 

Laserbehandlung in der Parodontologie

Viele Patienten setzen hohe Erwartungen an eine Parodontitis-Behandlung.
Wenn wir die offene (operative) Vorgehensweise ohne Lasereinsatz mit der geschlossenen (nicht operativen) Methode jedoch mit Lasereinsatz vergleichen, so werden erfahrungsgemäß selbst bei sehr tiefen Zahnfleisch-Taschen vergleichbar gute Resultate erzielt mit dem großen Vorteil, dass dank dem Lasereinsatz keine Operation nötig ist, die eine komplexe Nachsorge und aufwendigere Wundheilung nach sich zieht.

Der Laser leistet über eine minimalinvasive Entepithelisierung der Zahnfleischtaschen einen wichtigen Beitrag zur gesteuerten Geweberegeneration (GTR) eines Knochendefektes. Gleichzeitig ist eine Entkeimung und eine Blutstillung der Zahnfleischtasche möglich. Durch den Einsatz vom Emundo lässt sich eine Sterilität der Taschen erreichen.

 

Abbau von Knochendefekten und Knochenaufbau

Wir bieten Ihnen bei parodontalen Erkrankungen alle Therapiemöglichkeiten an. Diese reichen vom Herstellen einer optimierten Mundhygiene über parodontalchirurgische Verfahren zur Eliminierung von Zahnfleischtaschen und Aufbau von Knochendefekten bis zur konsequenten Erhaltungstherapie. Mit moderner Zahnheilkunde sind wir heute in der Lage, verlorengegangenes Zahnfleisch und Knochengewebe zu regenerieren (gesteuerte Geweberegeneration).

Dadurch verbessern wir nicht nur den Halt Ihrer Zähne im Zahnbett, sondern auch die Ästhetik. Darüber hinaus sind eine Vielzahl plastischer operativer Maßnahmen möglich. Vereinbaren Sie einen Termin – wir beraten Sie gern.

Maintaler Zahnarztpraxis für moderne Zahnmedizin – mit uns rechtzeitig vorbeugen.